Wie komm’ da ich bloß rüber?

Donauquerungen im Laufe der Zeit

Schon in der Steinzeit wollten die Menschen auch die Welt auf der anderen Seite des ‚großen Wassers‘ entdecken. Also suchten sie eine seichte Stelle in der Donau, eine Furt, und wateten einfach durch die Fluten.
In den folgenden Jahrtausenden grub sich die Donau immer tiefer ein, und die Römer brauchten schon Rudergaleeren, um das nördliche Donauufer zu erreichten.

Danach begann die Zeit des Handels. Auf Saumwegen zwischen Italien und Nordeuropa wurden Waffen, Salz, Pelze, Wachs und vieles mehr transportiert.
An der Donau entstanden die ersten gewerbsmäßigen Überfuhren mit Zillen und Mutzen. Diese streng geregelten Überfuhren brachten dem Betreiber viel Geld ein, daher wurde das Recht dafür, genannt das URFAHR, vom Herrscherhaus vergeben.

Irgendwann reichten diese Überfuhren nicht mehr aus, und man errichtete 1502 eine erste feste Holzbrücke über die Donau (siehe Kapitel „Die Brücke am Kai“).
Nachdem diese Brücke 1662 von einem Hochwasser endgültig zerstört wurde, wurden in den nächsten 160 Jahren wieder Mutzen- und Zillenüberfuhren eingesetzt.

Im Jahr 1821 baute die Stadt Enns vor dem Schloss Pragstein eine sogenannte ‚fliegende Brücke‘ über die Donau. Diese bestand aus zwei Holzschiffen und darüber einer befahrbaren Plattform, einer sogenannten ‚Brücke‘. Mit einem langen, auf Furkenzillen aufliegendem Seil verankerte man diese Fähre stromaufwärts in einer Untiefe der Donau und schon ‚flog’ die ‚Brücke’ von einer Flussseite zur anderen, nur durch die Strömungskraft der Donau und richtige Ausrichtung des Steuerruders.
Das klappte prima und man konnte nun wesentlich größere Warenmengen über die Donau bringen.
Es gab dabei aber ein Problem:
Durch das lange Seil war die Donau immer halbseitig gesperrt und der Schiffsverkehr behindert.
Damit machten die Mauthausener, die 1874 der Stadt Enns die ‚fliegende Brücke abkauften, im Jahr 1902 aber Schluss:
Man spannte hoch über der Donau, vom Dach des Schlosses zu einem Stahlmast am gegenüberliegenden Ufer, ein Tragseil, montierte darauf Rollen und verband diese mit einem Zugseil mit der ‚fliegenden Brücke’.
Nun konnte das störende Seil in der Donau entfernt werden und aus der ‚fliegenden Brücke’ wurde eine ‚Rollfähre’.

Für die geplante Eisenbahnverbindung St. Valentin - Budweis wurde im Jahr 1872 schließlich auch die erste Eisenbahnbrücke über die Donau errichtet.
Mit dem Bau der dazu parallel geführten Straßenbrücke im Jahr 1962 wurde die Rollfähre nun nicht mehr benötigt und daher abgebaut.

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