Da bahnt sich etwas an
Die Eisenbahn in Mauthausen
Durch den steigenden Salztransport entstand kurz nach 1800 bereits die Idee einer Pferdeeisenbahn.
Da über Mauthausen fast die doppelte Menge an Salz nach Südböhmen transportiert wurde wie über Linz, erlaubte 1824 Kaiser Franz I. den Bau einer „Holz- und Eisenbahn” von Budweis bis Mauthausen mit späterer Weiterführung nach Gmunden.
Schon ein Jahr später begann man mit dem Bau einer Pferdeeisenbahn.
Noch während der Bauphase kam aber der Gedanke auf, dass man von der Landeshauptstadt Linz aus auch viele andere Handelsgüter nach Südböhmen transportieren könnte. Also wurde kurzerhand umgeplant und Linz zum End- bzw. Anfangspunkt der Bahn gewählt.
Leicht möglich, dass es dabei auch ein bisschen ums Prestige ging, aber was soll’s,
das kleine Mauthausen ‚schaute halt durch die Finger‘.
Aber ganz leer ging Mauthausen dann doch nicht aus, denn ein paar Jahrzehnte später musste die rasch veraltete Pferdeeisenbahn für den Betrieb mit Dampflokomotiven umgebaut und teilweise auch die Streckenführung geändert werden.
Nun endlich kam auch Mauthausen ‚zum Zug‘.
Man errichtete nämlich einen Nebenzweig der „Kaiserin-Elisabeth-Bahn“ von St. Valentin nach Mauthausen und weiter nach Gaisbach, wo er in die Summerauerbahn nach Budweis einmündete.
In Mauthausen musste dafür aber die Donau gequert werden. Nach zwei Jahren Bauzeit war die notwendige Eisenbahnbrücke fertig und 1872 konnte die Bahnstrecke feierlich eröffnet werden.
Die Zugpferde der alten Pferdeeisenbahn wurden nun durch moderne Dampfrösser ersetzt.
Im Jahr 1956 war die Bahnstrecke schon sehr unrentabel und noch dazu gab es am Viadukt über die Bundesstraße bei der Haltestelle Ried-Zirking, die etwa an der heutigen Abzweigung von der B123 nach Ried lag, einen erheblichen Bauschaden.
Das erleichterte die Entscheidung: Man stellte den Betrieb ein, das Viadukt wurde kurz danach gesprengt und der Schienenkörper zwischen Mauthausen und Gaisbach-Wartberg nach und nach abgetragen.
Im Jahr 1898, also 26 Jahre nach der Eröffnung der Bahnstrecke von Mauthausen nach Gaisbach, wurde die heutige Machlandbahn eröffnet. Sie zweigte etwa 500 m nach dem Bahnhof Mauthausen von der bestehenden Strecke nach Gaisbach rechts ab und führt heute noch bis Grein/St.Nikola. An der Errichtung dieser Strecke war unser Leopold Heindl maßgeblich beteiligt.
Die erste Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1872 wurde während der Kriegsjahre im Jahr 1941 am gleichen Standort durch die noch heute bestehende Brücke ersetzt.